Die digitale Sattelfertigung – Der 3D-Pferderücken-Scanner macht es möglich

Unternehmensporträt.

Im Jahr 1906 gegründet, steht die Sattlerei Büttner für modernstes Handwerk mit neuester Technik und Tradition gleichermaßen. Sattlermeister Thomas Büttner, der das Unternehmen 1987 übernahm, und seine 18 Mitarbeiter verkaufen in ihrem Reitsportfachmarkt, der sich am ehemaligen Standort der DEFA-Trickfilmstudios befindet, alles was das Reiterherz begehrt. Die angeschlossene Sattlerei ist auf Reitsport spezialisiert.

Welchen betrieblichen Anlass zur Digitalisierung gab es?

Die Technik zur Sattelherstellung war bis vor einigen Jahren sehr zeit- und kostenintensiv. Mithilfe von Biegelinealen wurde zunächst der Rücken des Pferdes vermessen und darauf aufbauend eine 3D-Schablone aus Pappe erstellt. Um die notwendigen Maße zu nehmen und den individuellen Sattel anpassen zu können, war ein persönlicher Vor-Ort-Besuch beim Tier notwendig. Hierdurch war der Kundenkreis regional beschränkt. Der aufwändige Messvorgang dauerte allein etwa eine halbe Stunde.

Wie kam es zur Lösungsfindung und wie wurde diese umgesetzt?

Mit zwei Partnerfirmen und Biomechanikern der TU Dresden wurde ein „digital gesteuerter Pferderückenabbilder“ entwickelt. Der Kontakt kam über die Handwerkskammer Dresden zustande und entwickelte sich zu einer langfristigen Partnerschaft. In einem ersten Arbeitsschritt kann der Pferderücken digital durch einen 3D-Pferderücken-Scanner vermessen werden. Auf dieser Daten-Grundlage erstellt der patentierte Rückenabbilder innerhalb von Sekunden ein 1:1-Modell des Pferderückens. Auf der naturgetreuen Nachbildung wird der zu bearbeitende Sattel platziert. Er kann schnell exakt auf die Anatomie des Pferderückens angepasst werden.

Welches Ergebnis wurde erzielt?

Der Pferderückenabbilder spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern erlaubt auch eine deutliche räumliche Ausweitung des Geschäfts. Dank seiner Erfindung müssen die Mitarbeiter nicht mehr persönlich zu jedem Kunden fahren und den Pferderücken selbst ausmessen. Mithilfe des Scanners können Reitlehrer oder Osteopathen diese Aufgabe übernehmen und die Daten zum Anpassen des Sattels digital an die Sattlerei Büttner übermitteln. Das spart Zeit, Geld und Ressourcen. Gemeinsam mit der TU Dresden und einem Gestüt wird nun an Sätteln mit integrierten Drucksensoren gearbeitet, die den Reiter warnen, wenn sich der Sattel zu sehr verformt hat.

„Das ist ein Quantensprung, den wir mit diesen Gerätschaften erreicht haben.“

 Eva Büttner

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