AR-Technologien verbessern den Service und Kundendienst


Von März 2017 bis September 2019 unterstützte das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk ein Unternehmen aus dem Bereich der Elektrotechnik dabei, mithilfe von Augmented Reality (AR) Prozesse im Service und Kundendienst effizienter zu gestalten.

Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Ziele und die erfolgreiche Umsetzung.

Herausforderung

Das Unternehmen kommt aus dem Bereich der Elektrotechnik und fertigt unter anderem Steuerungen für industrielle Fertigungsanlagen. Mit zunehmender Komplexität der Systeme und Anlagen nehmen die Anforderungen an die Fachkräfte zur Montage, Inbetriebnahme und Wartung stark zu. Das betrifft auch die Fachkräfte, die solche Systeme bei den Kunden des Unternehmens vor Ort betreuen.

Eine besondere Herausforderung hat sich für die Fälle ergeben, in denen Systeme und Anlagen ins Ausland geliefert werden. Die bisherige Unterstützung vor Ort wird telefonisch und ggf. durch die Entsendung einer Servicefachkraft realisiert.

Damit verbunden ist ein relativ hoher zeitlicher und finanzieller Aufwand, besonders für die Kunden außerhalb Deutschlands.

Ziele

Um diese Situation zukünftig optimaler zu gestalten, sollen technische Lösungen eingesetzt werden, mit denen die Unterstützung der Kunden vor Ort und gleichzeitig, mit Hilfe von digitalen Lösungen, der Service optimiert werden kann.

Neben finanziellen Aspekten steht hier vor allem die Effizienz im Mittelpunkt, das bedeutet, Serviceleistungen sollen vor allem schnell umgesetzt werden können, um gleichzeitig einen Mehrwert für die Kunden zu erzielen. Dabei soll auch möglichst die Zahl der Auslandseinsätze reduziert werden.

Mit Hilfe von digitalen Lösungen sollen den Kunden zudem auch alle erforderlichen Dokumentationen zu den eingesetzten Produkten digital zur Verfügung stehen und, falls erforderlich, zusätzliche Informationen in „Echtzeit“ übermittelt werden.

Ergänzt werden soll das ganze durch den Einsatz von Live-Videokonferenzen. Hiermit wird dann ein direkter Support möglich der an dem betreffenden System live durchgeführt werden kann. Bei der Zielsetzung ist auch zu berücksichtigen, dass es Situationen gibt, in denen der Monteur vor Ort die Hände nicht frei hat und/oder durch die Verwendung einer PSA (Persönlichen Schutzausrüstung) z.B. Handschuhe tragen muss.

Vorgehensweise

Zur Umsetzung wurde zunächst festgelegt, dass sich hier die AR-Technik (AR: Augmented Reality, dt.: erweiterte Realität) eignet. AR Lösungen sind nutzbar mit verschiedenen mobilen Endgeräten wie Smartphones, Tablets und auch Datenbrillen.

Die Vorgabe, dass die Hände möglichst frei bleiben sollen und trotzdem eine Bedienung der digitalen Lösung erfolgen muss, führte dazu, dass für diese Herausforderung der Einsatz von so genannten digitalen Brillen erprobt wurde. Da sich am Markt unterschiedliche Modelle mit diverser Konstruktion, Bedienung und Visualisierung befinden, wurden verschiedene Modelle diskutiert.

Entscheidende Vorteile zur Lösung zeigte die MS Hololens. Mit dieser Brille ist es möglich, die erforderlichen Informationen als AR und dabei einen Raum 3-dimensional zu nutzen. Das bedeutet, die Informationen können frei im Raum positioniert werden und verbleiben an der Position. Die Bedienung der Brille erfolgt durch Handgesten, die Hololens verwendet dabei ein Betriebssystem auf Windows-Basis. Das bedeutet, dass auch eine Bedienung mit Handschuhen möglich ist. Für die Erprobung werden eigene Anwendungen innerhalb des Unternehmens programmiert.

Weiterhin wird erprobt, inwieweit die Nutzung von Video-Verbindungen mit diesem System die Anforderungen erfüllt.

Ausblick

Der Einsatz der AR-Technologie soll die Servicelandschaft des Unternehmens auch animieren, daraus ein einen neues Geschäftsfeld zu entwickeln. Zukünftig sollen die Erfahrungen auch genutzt werden, um ähnliche Lösungen für andere Unternehmen zu entwickeln und zu realisieren.

Neben dem Einsatz von AR-Technik für Datenbrillen wird aktuell zusätzlich auch die Nutzung von AR auf Smartphones und Tablets erweitert. Die wichtigen Daten und Informationen sollen dabei z. B. mittels QR-Codes oder auch einer Bilderkennung neben dem Livebild auf dem Display erscheinen.

Projektlaufzeit

März 2017 – September 2019

Vorteile von AR, VR und Datenbrillen

Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) und Datenbrillen bieten Handwerksbetrieben viele Vorteile. Erfahren Sie mehr zu den möglichen Anwendungsszenarien in Ihrem Betrieb.

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Ansprechpartner

Melanie Stephan

Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e.V.
Schaufenster Oldenburg des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk


0441 34092-461
m.stephan@bfe.de
https://handwerkdigital.de/schaufenster-oldenburg
26123 Oldenburg
Donnerschweer Str. 184

100277
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