Enormes Potential: Routineaufgaben im Baugewerbe mit Künstlicher Intelligenz (KI) automatisieren


Künstliche Intelligenz (KI) ist im Handwerk ein hilfreiches Werkzeug, um komplexe und zeitaufwändige Arbeitsschritte zu automatisieren. Das Beispiel von Projekten im Baugewerbe zeigt, welchen Mehrwert KI-Lösungen in verschiedenen Projektphasen generieren können.

Automatisierte Suche nach passgenauen Aufträgen

Im ersten Schritt müssen für ein Bauprojekt Aufträge gefunden und gewonnen werden. Dieser Prozess erfordert in der Regel eine langwierige Recherche, bis alle benötigten Informationen zusammengetragen sind. Erst dann kann ein Angebot vorbereitet werden.

Hier hilft eine Software wie die von „Building Radar“. KI-gestützt werden alle relevanten digitalen Plattformen nach Ankündigungen, Ausschreibungen und Informationen rund um Bauprojekte durchsucht. Dabei werden die Daten nicht nur vollkommen automatisiert zusammengetragen, sondern auch kompakt und individuell filterbar aufbereitet.

Die aufwendige und zeitintensive manuelle Recherche entfällt. In Echtzeit kann verfolgt werden, welche für den Betrieb relevanten Projekte neu eingestellt werden, sodass frühzeitig Kontakt mit Verantwortlichen aufgenommen werden kann und die Chance einer Auftragsvergabe steigt.

Automatisierte Risiko- und Fehleranalyse von Ausschreibungen

Wenn ein zum Betrieb passendes Projekt gefunden ist, steht mit der Prüfung der Ausschreibung vor Angebotserstellung wieder viel aufwendige Handarbeit an. Viele Ausschreibungen weisen überdies formale Fehler auf, sind unvollständig oder bergen andere Risiken.

Ein Analysetool wie das von „Handwai“ durchsucht Leistungsverzeichnisse von Ausschreibungen und Aufträgen auf Unstimmigkeiten und Fehler und weist auf diese hin. So können bereits vor Angebotserstellung Risikobewertungen vorgenommen und offene Fragestellungen mit Auftraggebern geklärt werden. Der eigene Analyseaufwand entfällt, die Planungssicherheit steigt und damit auch die potenzielle Projektrendite.

Tipp: Online-Vortrag zum Thema „Automatische Risiko- und Fehleranalyse von Ausschreibungen - in Sekunden“ am 31.03.2022 um 17 Uhr.

Automatisierte Verfolgung des Projektfortschritts

Sobald der Projektauftrag gesichert ist, ist eine möglichst effiziente Führung notwendig, um den Zeit- und Kostenplan einzuhalten. Gerade bei der Verwaltung mehrerer komplexer Projekte sind zusätzliche Informationen und verknüpfte Prozesse besonders hilfreich.

Dazu dient ein Tool wie „Oculai“, eine intelligente Monitoring- und Managementsoftware. In einem einzigen Tool wird alles übersichtlich ausgewertet und dargestellt, von Materiallieferungen über den Personal- und Maschineneinsatz bis hin zum Projektfortschritt im Zeitplan.

Zusätzlich wird durch eine an der Baustelle angebrachte Kamera mithilfe von KI-Bilderkennung in Echtzeit verfolgt, was vor Ort geschieht, und ob der Fortschritt dem Plan entspricht.
Durch die Vernetzung aller projektrelevanten Daten in einer Programmoberfläche wird eine feinteilige Steuerung des Ablaufs ermöglicht. Dadurch werden Risiken und Verzögerungen minimiert.

Weitere Unternehmen und Forschungsprojekte, die KI-Software zur Baustellenüberwachung entwickeln, sind z. B. „Buildvue“ und „Eskimo“.

Automatisierte Gebäude-Überwachung und Nachsorge des Projekts

Auch nachdem die Bauphase abgeschlossen ist und das Gebäude in den regulären Betrieb übergeht, können KI-Systeme in vielen Bereichen unterstützen.

Neben intelligenten Klima- und Schutzkonzepten können durch das Vernetzen einer Vielzahl von Sensoren im gesamten Bau der Zustand der Bausubstanz und Haustechnik im Zeitverlauf überwacht werden. Eventuell auftretende Risikofaktoren werden frühzeitig erkannt und es kann noch vor einem Schadensfall gegengesteuert werden. Wichtig ist hier, vorab mit dem Bauherrn und Planungsbüro zu koordinieren, dass alle Gewerke in einem kompatiblen Gebäudemanagementsystem eingebunden sind.

Fazit

Prozesse, die auf künstlicher Intelligenz basieren, können bereits vor Beginn, während der Umsetzung und nach dem Projekt maßgeblich zum Erfolg und einer höheren Wirtschaftlichkeit beitragen.

Um das volle Potenzial auszuschöpfen, ist es manchmal nötig, mehrere spezifische Lösungen miteinander zu kombinieren. In Zukunft können wir mit zunehmendem Erfolg der aktuellen Systeme jedoch erwarten, dass sich Insellösungen zu Netzwerken verbinden, die durchgängige Unterstützung bieten.

Hinweis: Die in diesem Artikel erwähnten Softwarelösungen sind Beispiele und keine Empfehlungen.


100898
×