Rückblick Hackathon R10 – Azubi-Matching-App, SmartBox & AgrarNavi


Die Teams bei der Arbeit

Rund 40 Macherinnen und Macher trafen sich im April am Campus Neuburg der Technischen Hochschule Ingolstadt. Auf dem Programm standen zweieinhalb Tage vollgepackt mit der Suche nach Lösungen zu alltäglichen Problemen von Handwerksbetrieben und mittelständischen Unternehmen.

Nach der Ideenfindung am späten Donnerstagnachmittag fackelten die frisch gegründeten Teams nicht lange und legten los. Begonnen wurde mit Brainstorming, ehe es am späten Abend oder - wie die Hacker es gern nennen - in der frühen Nacht in die praktische Phase ging.

Die Besonderheit beim Hackathon der Region 10 besteht darin, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer nur am Donnerstagabend anwesend sind und erst samstags für den Feinschliff bzw. die finalen Pitches der Teams wiederkommen. In der Zwischenzeit stehen sie im intensiven Austausch mit ihren programmierbegeisterten „Tekkies“, die die Lösungen für sie umsetzen.

 

Die Ergebnisse von 6 Hacks

Countdown

Team 1: JOBMatch – Unkompliziert Azubis finden

Der Fachkräftemangel ist ein akutes Thema, das besonders im Handwerk zu großen Problemen führt. Azubis zu finden und für das Handwerk zu begeistern wird immer schwieriger. Doch jetzt gibt es JOBMatch, um junge Menschen und Unternehmen schneller zusammenzubringen und die Hürden eines langwierigen Bewerbungsprozesses zu vereinfachen oder komplett zu vermeiden.

JOBMatch soll das „Tinder“ für Azubis und Ausbildungsbetriebe werden!

Mit Vorstellungsvideos, Like-Funktion und Face-Filter zur Wahrung der Anonymität bringt die App viele moderne Features mit, damit junge Nachwuchskräfte den passenden Match mit ihrem zukünftigen Ausbildungsunternehmen finden.

Team 2: AgrarNavi: Wege sicher befahren

Die Idee hinter AgrarNavi ist das Kartografieren von und Navigieren auf landwirtschaftlichen Wegen, um deren Nutzung für Landwirte sicherer zu machen. Je nach Wegbeschaffenheit sind manche Maschinen zu groß oder zu schwer oder der Hang ist zu steil, so dass die Maschine hintenüberkippen würde.

Mit Hilfe von Sensoren und einer App wird der Weg gescannt und die Beschaffenheit als gut oder schlecht geeignet bewertet. Dadurch wird nicht nur das Befahren der Wege ungefährlicher. Es können auch weitere Informationen getrackt werden, die die Arbeit von Landwirten erleichtern und effizienter machen.

Team

Team 3: POW-IQ – Energie effizienter nutzen

Immer mehr Menschen sind von der Energiekrise betroffen und wollen mit erneuerbaren Energien, beispielsweise mit Solaranlagen, selbst Strom erzeugen. Eine eigene Energieerzeugung ist aber nur dann sinnvoll, wenn die Energie auch effektiv genutzt und gespeichert wird.

Konkret bedeutet das, dass z. B. der Energiespeicher leer sein sollte, wenn die Sonne scheint, um Solarenergie speichern zu können. Oder schwere Maschinen sollten idealerweise dann laufen, wenn gerade viel Energie produziert wird.

POW-IQ möchte Unternehmen dabei unterstützen, Energiespeicher so zu managen, dass die Energie optimal verwendet wird.

Durch eine KI-gestützte Anwendung ist es möglich, aktuelle Wetterprognosen einzubeziehen und das Energieverbrauchsverhalten des Unternehmens zu überwachen. Auch Börsenstrompreise können berücksichtigt werden. Diese sind relevant für Unternehmen, wenn sie Strom regelmäßig zukaufen.

Mit diesen Daten wird der Stromspeicher intelligent gesteuert. Strom wird effektiv genutzt und es werden langfristig finanzielle Mittel eingespart.

Team 4: SmartBox – Essverhalten und Frische von Lebensmitteln tracken

Eine Idee gegen Lebensmittelverschwendung, die für zahlreiche Kundengruppen relevant ist, hat Team 4 entwickelt. Ob für StudentInnen, Fitnessjunkies oder Senioren im Pflegealter, die SmartBox macht Lebensmitteltracking möglich. Eine Frühstücksbox mit vielseitiger Sensorik!

Mithilfe eines E-Paper-Displays auf dem Deckel der Box sind die Informationen ablesbar. Versehen mit Öffnungs-, Temperatur-, Feuchtigkeits- und Gewichtssensorik erfährt man nicht nur wie frisch das Essen in der Box ist, sondern auch wie viel bzw. wie oft daraus gegessen wurde.

Besonders Pflegedienste können so nachvollziehen, wie regelmäßig die PatientInnen Nahrung zu sich genommen haben. Um die SmartBox für eigene Bedürfnisse zu individualisieren, gibt es eine App, mit der die Box individuell konfiguriert werden kann. So können sogar Nährwerte angezeigt oder Ernährungspläne abgerufen werden.

Team 5: Schwarm Energie – Hilfe bei der Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft

Eine Energiegenossenschaft ist ein Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern, um gemeinsam erneuerbare Energien zu produzieren und zu nutzen. „Schwarm Energie“ stellt eine neue Dachgenossenschaft für solche Energiegenossenschaften dar.

Auf einer Landing-Page wird erklärt, wie Bürgerenergiegenossenschaften gegründet und welche Konzepte umgesetzt werden können, was rechtlich zu beachten ist und in welchen Schritten eine Gründung vollzogen wird. Auch bereits bestehende Projekte werden vorgestellt. So wird der Verwaltungs- und Rechercheaufwand bei der Gründung von Energiegenossenschaften reduziert und es werden Hürden abgebaut.

Schwarm Energie unterstützt als Dachgenossenschaft seine Mitglieder sowohl bei der Projektabwicklung als auch bei der Prozess- und Mitgliederverwaltung.

So können BürgerInnen die Energiewende einfacher selbst in die Hand nehmen.

Team 6: Ins CC gesetzt – Projekte richtig dokumentieren

Kommunikations- und Dokumentationsprobleme? Dann hat das Team „Ins CC gesetzt“ vielleicht die Lösung mit ihrem neuartigen Content-Management-System, das komplexe Dokumentation (engl.: complex content; cc) einfacher gestaltet.

Bei den meisten Unternehmensprojekten entstehen zum Ende hin viele Probleme durch fehlende Dokumentation von Tätigkeiten oder Absprachen, da ausschließlich die praktische Arbeit im Fokus stand. Insbesondere bei der Zusammenarbeit unterschiedlicher Abteilungen kann der Verlust wichtiger Informationen den sicheren Projektabschluss gefährden.

Eine zentrale Datenbank als Schnittstelle im Projekt soll nach Vorstellung von Team 6 Abhilfe schaffen. Sie dient der Ablage aller Projektdokumente der MitarbeiterInnen. Die AnwenderInnen können selbst Änderungen und Anpassungen vornehmen. Alle Beteiligten werden über Änderungen informiert, sodass jeder immer über die neueste Version verfügt.

Außerdem sind alle notwendigen Informationen wie Normen, Bedienungsanleitungen und Warnhinweise sowie allgemeine Informationen zu bestimmten Materialien und Produktionsschritten hinterlegt. Der Clou: Die Textblöcke der abgelegten Dokumente können durch die hinterlegten Normen direkt geprüft werden.

Ansprechpartner

Christoph Krause

Handwerkskammer Koblenz
Schaufenster Koblenz des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk


0261 398-582
christoph.krause@hwk-koblenz.de
https://handwerkdigital.de/schaufenster-koblenz
56070 Koblenz
August-Horch-Straße 6-8

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